InhaltsverzeichnisV Vorwort IX Tagungsprogramm 1 Friedhelm Hoffmann: Einleitung 15 Olivier Dufault: Mōt in der phönizischen Geschichte von Philo von Byblos als Hinweis auf die späte Darstellung der ägyptischen Göttin Mut als Demiurg 25 Stefan Eisenhofer: Ursprungsmythen und Herrschaftslegitimation im Reich Benin (Nigeria) 31 Nina Gschwind: JHWHs Handeln in creatio prima und creatio continua und Hiobs Weg vom Gotteszweifel zum Gottvertrauen in Hiob 38,1–42,6 43 Friedhelm Hartenstein: Von der Vorwelt zur Welt. Kosmogonische Übergänge in alttestamentlichen und altorientalischen Texten zur Weltentstehung 59 Salah el-Kholi: Die Schöpfungsvorstellung im alten Ägypten und im Islam. Mögliche Gleichsetzungsaspekte 71 Madeleine Mai: Mulier defessa. Mutter Erde und Atomismus bei Lukrez 81 Lorenzo Medini: Entre tradition grecque et égyptienne : la cosmogonie de Strasbourg 93 Walther Sallaberger: Das göttliche Wesen des Kosmos: Zum Sitz im Leben von Weltentstehungsmotiven im frühen Mesopotamien 109 Regine Schulz: Die Entstehung der Welt. Altägyptische Erklärungsmodelle und ihre lokale Verortung am Beispiel des Buchs vom Fayum 123 Theresia Schusser: „Vom Ursprung der Welt“. Kosmogonische Vorstellungen in NHC II,5 137 Gerald Unterberger: Die Schöpfungsmythen der Dogon. Schöpfung und Urzeit im Lichte geschlechterantagonistischer Spannung und göttlicher Perfektion des Zweigeschlechts 155 Mona Zuheir El-Shaieb: Shapes, Orientations and Elements
Roberto A. Di az Herna ndez Livres



Tradition und Innovation in der offiziellen Sprache des Mittleren Reiches
Ein strukturalistischer Vergleich der historisch-biographischen mit den literarischen Texten der 1. Zwischenzeit und der 12. Dynastie
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Die offizielle Sprache des Mittleren Reichs (11.–12. Dynastie) war die klassische Sprache der ägyptischen Antike und wurde bis in die römische Zeit hinein für öffentliche und vor allem religiöse Texte verwendet. Roberto A. Díaz Hernández vergleicht in seiner Studie historisch-biographische mit literarischen Texten aus der 1. Zwischenzeit bis zur 12. Dynastie. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Sprachvarianten werden anhand von 143 Beispielen aus beiden Textgruppen in hieroglyphischer Schrift, Transkription und deutscher Übersetzung dargestellt. Aus dem Vergleich ergibt sich, dass sowohl die historisch-biographischen als auch die literarischen Texte des Mittleren Reichs in derselben Mischsprache geschrieben sind, die sich aus typischen Konstruktionen der offiziellen Sprache des Alten Reichs und aus Elementen altägyptischer Dialekte, insbesondere aus Bestandteilen des thebanischen Dialekts, zusammensetzt. Trotzdem lassen sich in den Textgruppen zwei unterschiedliche „Reden“ beobachten: Zum einen eine traditionelle Rede in den historisch-biographischen Texten, die durch den vorwiegenden Gebrauch von altertümlichen Sprachformen gekennzeichnet ist, zum anderen eine künstlerische Rede in den literarischen Texten, die sich durch eine Abneigung gegen die Sprachkonventionen des Alten Reichs und eine Vorliebe für neue Sprachformen charakterisiert.