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Rolf Dieter Dominicus

    Historische Geschlechter in und um Erfurt 1100-1800
    Hans Lungwitz und seine Psychobiologie
    Radikaler Konstruktivismus versus Realismus
    • Der Radikale Konstruktivismus ist eine Wissenschaft, deren Wurzeln im metadisziplinären Bereich der Kybernetik, der Psychologie und der Neurobiologie liegen. Seine Autoren (H. Maturana, E. v. Glasersfeld, G. Roth) vertreten gegenüber dem Realismus eine subjektivistische Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie, die charakterisiert ist durch die Identifikation des Subjekts mit dem Begriff des Beobachters. Der Beobachter wird definiert als ein menschliches Individuum, das aufgrund der informationellen Geschlossenheit seines Nervensystems keinen kognitiven Zugang zu seiner Umwelt hat und die Wirklichkeit konstruiert. Probleme dieser konstruktivistischen Beobachtertheorie bestehen allerdings angesichts der Konfrontation mit dem Phänomen des Selbstbewusstseins in der Dunkelheit des Begriffs des sich selbst erfahrenden Subjekts und des damit drohenden infiniten Regresses und der Zirkularität, die eine Aporie des Radikalen Konstruktivismus und damit eine Schwäche in der Argumentation gegenüber einem metaphysischen Realismus bedeuten. Der in der vorliegenden Untersuchung angestrebte Versuch der Lösung dieser Aporie stützt sich auf die in der Transzendentalphilosophie Kants entwickelte Unterscheidung zwischen empirischem und transzendentalem Subjekt, den Rückgriff auf die in der transzendentalphilosophischen Tradition stehende historische Immanenzphilosophie und verwandte Konzepte eines Konszientialismus. Im Zuge einer Weiterführung der kantischen Lehre vom zweifachen Subjekt wird Bewusstsein als kontradiktorischer Gegensatz aufgefasst, in der ein transzendentales Subjekt als Nicht-Seiendes einem Objekt als Seiendem gegenübersteht. In der aus diesen Einsichten heraus umgestalteten Subjekttheorie des Radikalen Konstruktivismus, der konszientialistischen Theorie des Beobachters erster und zweiter Ordnung, wird das erkennende Subjekt, der Beobachter zweiter Ordnung in der Terminologie des Radikalen Konstruktivismus, als transzendentales Subjekt definiert, das durch die Bestimmung als unhintergehbares Prinzip den infiniten Regress vermeiden lässt. Die weitere Klärung des Subjektbegriffs des Radikalen Konstruktivismus erfolgt vom Standpunkt der transformierten Beobachtertheorie in der Auseinandersetzung mit dem metaphysischen Realismus und der philosophy of mind durch Diskussion der Subjektivitätsthese. Die Untersuchung führt zu dem Ergebnis, dass dem Subjektbegriff des Radikalen Konstruktivismus innerhalb einer reformulierten Beobachtertheorie ein klarer Standort zugewiesen werden kann, wodurch er seinen kryptischen Charakter verliert. Die damit verbundene Auflösung der Aporie des Radikalen Konstruktivismus eröffnet die Möglichkeit zur Verteidigung einer subjektivistischen Position in Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften.

      Radikaler Konstruktivismus versus Realismus
    • Der Band beleuchtet ausgewählte personen- und familiengeschichtliche Daten sowie Ereignisse in Erfurt von 1100 bis 1800 und trägt zur Sozialgeschichte der Stadtbürger bei. Erfurt war im Mittelalter und der Frühen Neuzeit eine typische deutsche Kaufmannsstadt, deren Verwaltung bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts von ratsfähigen Geschlechtern geprägt war. Diese sich allmählich von der erzbischöflich-mainzischen Herrschaft loslösenden Familien sicherten ihre Macht durch Kooptation. Wohlhabende Patrizier blieben durch Verwandtschaft unter sich, mussten jedoch die Regierungsgewalt mit Vertretern höherer Zünfte teilen. Nach der Reduktion von 1664 und der Wiederherstellung der kurfürstlich-mainzischen Stadtherrschaft büßte der Stadtrat an Einfluss ein, da die Wahl der Ratsherren der Zustimmung des Kurfürsten bedurfte, der katholischen Geschlechtern den Vorzug gab. Die Geschichte bedeutender Geschlechter, deren Herkunft, Entwicklung und Verzweigungen wird detailliert behandelt. Dr. Rolf-Dieter Dominicus M. A. hat neben seiner Tätigkeit als Psychotherapeut Philosophie und Geschichte studiert. Inspiriert durch das Stadtgeschichtsbuch seines Vorfahren und seine Liebe zur Stadt Erfurt, trat er dem Geschichtsverein und der Universitätsgesellschaft bei. Bei seinen jährlichen Besuchen vertiefte er sich in die Geschichte historischer Geschlechter, was ihn zur Bearbeitung der Thematik anregte.

      Historische Geschlechter in und um Erfurt 1100-1800