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Herbert Elzer

    1 janvier 1961
    Zwischen Rheinstaat und Westeuropäischem Bündnis
    Die deutsche Wiedervereinigung an der Saar
    Die Schmeisser-Affäre
    Konrad Adenauer, Jakob Kaiser und die "kleine Wiedervereinigung"
    Anklage gegen die Bundesregierung: der Fall Hertslet-Strack und das Verhältnis von Politik und Justiz in der Ära Adenauer
    Dokumente zur Deutschlandpolitik
    • Die Europäische Beratende Kommission stellte zwischen Dezember 1943 und August 1945 entscheidende Weichen für die Nachkriegspolitik. Dieser Band, der die I. Reihe der Edition abschließt, dokumentiert erstmals umfassend die Verhandlungen der Regierungsvertreter Großbritanniens, der USA, der Sowjetunion und später auch Frankreichs über die Behandlung Deutschlands bei Beendigung des Zweiten Weltkriegs. Trotz heftiger Auseinandersetzungen kam eine Reihe zentraler Dokumente alliierter Deutschlandpolitik zustande: z. B. der Entwurf einer Kapitulationserklärung und das Abkommen über die Verwaltung Groß-Berlins. Die Europäische Beratende Kommission schuf die Geschäftsgrundlage des Viermächte-Status, der endgültig erst mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 beseitigt wurde.

      Dokumente zur Deutschlandpolitik
    • Der deutsch-israelische Wiedergutmachungsvertrag vom 10. September 1952 gilt zu Recht als eine der größten Leistungen Konrad Adenauers. Wirkliche oder vermeintliche Kritiker dieses Abkommens wie der Nahostreferent des Bundeswirtschaftsministeriums, Hans Strack, und der undurchsichtige Grosshandelskaufmann Joachim Hertslet wurden allerdings von der Spitze des Auswärtigen Amts um Staatssekretär Walter Hallstein und Ministerialdirektor Herbert Blankenhorn mit rechtsstaatlich fragwürdigen Mitteln bekämpft. Es kam zu jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen, bei denen Adenauers Vertrauten Gefängnisstrafen drohten. Schadenersatz, Verleumdung, Korruption, Landesverrat – kaum ein Delikt blieb in 20 Prozessjahren ausgespart. Wie das Bonner Landgericht diese politisch brisanten Prozesse führte und damit unversehens eine Rolle als Wächter der jungen deutschen Demokratie übernahm, ist Gegenstand dieser auf teilweise geheime Akten gestützten Studie. Dabei wird die Funktion der Justiz als regionale, aber auch bundesweite Kontrollinstanz für die politischen Eliten mit Blick auf den Wandel von autoritären zu liberalen Grundvorstellungen der Gesellschaft anhand eines spektakulären Einzelfalls geprüft.

      Anklage gegen die Bundesregierung: der Fall Hertslet-Strack und das Verhältnis von Politik und Justiz in der Ära Adenauer
    • Heinrich Schneider bezeichnete Konrad Adenauer als „Sphinx“, da dessen Saarpolitik schwer fassbar war. Zwischen 1949 und 1955 manövrierte der erste Bundeskanzler zwischen der Rückgliederung und der „Europäisierung“ der „autonomen“ Saar. Dabei beschränkte er sich nicht nur auf Verhandlungen mit Frankreich, sondern suchte auch im Saarland heimlich nach Unterstützung, die bis zu Ministerpräsident Hoffmann reichte. Sein Gegenspieler, der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, sah Adenauers Taktiken als Risiko für die angestrebte „Kleine Wiedervereinigung“. Trotz übereinstimmender Auffassungen zwischen dem Auswärtigen Amt und dem BMG über die völkerrechtliche Zugehörigkeit der Saar und die undemokratischen Verhältnisse fanden sie keine gemeinsame Lösung zur Bereinigung der Saarfrage. Der Machtkampf kulminierte in Adenauers Bestrebungen, Kaiser die Zuständigkeit für die Saar zu entziehen, doch Kaiser konnte sich aufgrund breiter parteiübergreifender Unterstützung in Bonn behaupten. Schließlich schuf Adenauer in den Verhandlungen mit Paris die Voraussetzungen für die Entscheidung der Saarbevölkerung am 23. Oktober 1955, die ironischerweise im Sinne Kaisers ausfiel. Der Autor rekonstruiert anhand von Akten des Auswärtigen Amtes und des BMG den faszinierenden Machtkampf zwischen dem pragmatischen Adenauer und dem patriotischen Kaiser sowie interne Auseinandersetzungen im Saarland.

      Konrad Adenauer, Jakob Kaiser und die "kleine Wiedervereinigung"
    • Die Schmeisser-Affäre

      • 372pages
      • 14 heures de lecture

      Am 9. Juli 1952 erschien im „Spiegel“ ein Beitrag, in dem Konrad Adenauers engstem außenpolitischen Mitarbeiter Herbert Blankenhorn Verbindungen zum französischen Geheimdienst im Jahre 1948 unterstellt wurden. Herbert Elzer hat die Entstehungsgeschichte und die Hintergründe dieses Artikels sowie der ihm zugrunde liegenden Vorkommnisse auf der Basis bislang gesperrter Geheimakten exakt rekonstruiert. Demnach steuerte der Doppelagent Ziebell ein französisches Nachrichtennetz zwischen Saarbrücken und Wiesbaden. Die von ihm in den „Spiegel“ lancierten, weitgehend zutreffenden Anschuldigungen gegen Blankenhorn dienten einem wohlkalkulierten politischen Zweck. Blankenhorn vereitelte die Aufklärung der Enthüllungen, von der auch die SPD Unannehmlichkeiten zu befürchten gehabt hätte. Die Studie schildert auch die abenteuerlichen Karrieren der beteiligten Agenten.

      Die Schmeisser-Affäre
    • Die deutsche Wiedervereinigung an der Saar

      • 976pages
      • 35 heures de lecture

      Als am 23. Oktober 1955 das unausgegorene Saarstatut von 67,7% der saarländischen Bevölkerung abgelehnt wurde, freuten sich die Menschen über ein Ergebnis, das die „Kleine Wiedervereinigung“ ermöglichte. Sie befreite das deutsch-französische Verhältnis von einem territorialen Konflikt, der auch die Einigung Europas erschwert hatte. Seit Jahren kämpften die prodeutschen Parteien und viele Saarländer in Kirchen, Gewerkschaften und anderen Verbänden friedlich und maßvoll für die Rückkehr der Saar zu Deutschland. Ihr Einsatz richtete sich nicht gegen Frankreich, sondern gegen die Hoffmann-Regierung als Relikt der ausklingenden Besatzungszeit. Dieses autoritäre Regime verteidigte seine bröckelnde Macht, indem es die prodeutschen Parteien in die Illegalität drängte. Obwohl die tonangebenden Emigranten auf ihren moralischen Nimbus pochten, schreckten sie selbst vor der Indienstnahme einschlägiger Nationalsozialisten nicht zurück. Diese Studie zeigt, wie die patriotischen Kräfte an der Saar in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen in Bonn den Boden für die Wende bereiteten. Erstmals wertete der Autor hierfür den umfangreichen Aktenbestand dieses Ministeriums im Bundesarchiv Koblenz komplett aus. Nachdem die Hoffmann-Regierung in den letzten beiden Jahrzehnten allzu wohlwollend beurteilt wurde, erfolgt nunmehr eine dringend notwendige Neubewertung auf breiter Aktengrundlage.

      Die deutsche Wiedervereinigung an der Saar
    • Am 7. Juni 2002 besuchten Belgiens Königs Albert II. und Bundespräsident Johannes Rau die belgischen Streitkräfte in Troisdorf-Spich zwischen Köln und Bonn. Anlaß war die feierliche Verabschiedung der Truppen, mit der nach mehr als 55 Jahren ein Kapitel nicht nur der bilateralen Militärgeschichte abgeschlossen wurde. Diese Studie untersucht auf der Grundlage unveröffentlichter britischer Akten, wie es dazu kam, daß belgische Einheiten in der Nachkriegszeit in der britischen Zone an der Okkupation Deutschlands teilnahmen. Darüber hinaus wird erstmals das Beziehungsgeflecht zwischen Großbritannien, Frankreich, Belgien und weiteren Staaten im Prozeß der Besatzung des deutschen Nordwestens im Jahr 1945 analysiert.

      Zwischen Rheinstaat und Westeuropäischem Bündnis
    • Bismarcks außenpolitische Maxime seit 1871, die anderen Großmächte gegeneinander auszuspielen und gleichzeitig zu allen möglichst gute Beziehungen zu unterhalten, geriet Ende der 80er Jahre in eine ernste Krise. Wie Bismarck mit der Aushilfskonstruktion des «Systems von 1887» außenpolitische Gefahren mühsam eindämmte, ohne sie völlig bannen zu können, ist Gegenstand dieser Studie. Dabei gilt es, Chancen und Risiken seines Handelns sorgfältig abzuwägen, ohne einerseits den damaligen Primat der Außenpolitik vor der Ökonomie und andererseits die Reformbedürftigkeit der Kabinettspolitik im anbrechenden Zeitalter des Imperialismus und Parlamentarismus zu verkennen. Der Verfasser kommt zu Ergebnissen, die die heutzutage vorherrschende Skepsis über die Perspektiven des «Systems Bismarck» nicht bestätigen.

      Bismarcks Bündnispolitik von 1887