Ein fliehendes Pferd

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Helmut Halm, Lehrer an einem Stuttgarter Gymnasium, und seine Frau Sabine verbringen ihre Ferien am Bodensee, in einer scheinbar ereignislosen Idylle. Diese Ruhe wird gestört, als Klaus Buch, ein ehemaliger Mitschüler Halms, und seine junge Frau Helene, genannt Hel, auftauchen. Die Novelle von 1978, die sowohl Leser als auch Kritiker begeistert hat, stellt die Lebenswege der beiden Männer gegenüber: Halm, der behäbige Lehrer, und Buch, der freie Journalist und Aussteiger, der mit seiner erfrischend jungen Frau an seiner Seite auftritt. Halm spürt schnell, dass er sich von diesen Störenfrieden nicht befreien kann. Klaus Buch, voller Freude über das Wiedersehen, übernimmt die Urlaubsplanung und bringt Halm in eine unangenehme Lage. Walsers feines Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen und seine Fähigkeit, Alltägliches in größere Zusammenhänge zu stellen, machen diese Novelle zu einem Meisterwerk. Der wachsende Konflikt zwischen den einstigen Freunden und die aufdringliche Art von Klaus Buch, die Halms Ehe zu belasten droht, werden mit einer beeindruckenden Wortgewalt geschildert. Im dramatischen Schlusskapitel auf einem stürmischen Bodensee treffen die ängstlichen und mutigen Männer in einem unerwarteten Höhepunkt aufeinander.