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Der Schriftsteller als Zeitgenosse

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Die Spiegelung von Zeitgeschichte durch gegenwärtige Literatur erfordert Autoren, die sich als Zeitgenossen verstehen und die trivialsten politischen Vorgänge als realen Widerstand wahrnehmen. Sie streben nicht nach zeitloser Kunst, sondern nutzen erzählerische Einfälle, um mangelnde Distanz zum aktuellen Geschehen auszugleichen. Diese Schriftsteller sind bewusste Gegner akademisch entschlackter Dichtkunst und sehen sich oft staatlichem Druck oder literaturkritischer Inquisition ausgesetzt. In einer Rede, die Günter Grass im Juni 1986 auf dem Internationalen PEN-Kongress in Hamburg hielt, reflektiert er über seine Erfahrungen als Schriftsteller, die stets von zeitgeschichtlichen Belastungen geprägt waren. Die Sammlung umfasst Reden, Dankesreden, Interviews und Gedichte, die Themen wie Selbstverständnis, Selbstvertrauen, Zorn, Literatur und Revolution, Meinungsfreiheit, die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft und die Herausforderungen des Schreibens behandelt. Grass thematisiert die Erwartungen von Kritikern, das Recht auf Mitbestimmung und die Notwendigkeit eines säkularisierten Berufsstandes. Er spricht über die Wahrnehmung deutscher Literatur im In- und Ausland sowie über die ständige Konfrontation mit gesellschaftlichen Widersprüchen.

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Der Schriftsteller als Zeitgenosse, Günter Grass

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1996
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