Verlorene Kämpfe

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Wenn viele Wahrheiten nebeneinander bestehen und Meinungen kommen und gehen, fehlt bald der Halt. Das Ziel aus den Augen zu verlieren, sei es Glauben oder Ideologie, macht die Angabe der Richtung problematisch und führt dazu, dass Teile kein Ganzes mehr bilden. Es ist an der Zeit, die veränderte Welt nach dem Ende der Großen Erzählungen zu beschreiben und die lange verpönte Form wiederzuentdecken. Petersdorff hat dies in seinen Gedichten vollzogen und in seinen Essays begründet. Diese Essays sind heiter, angriffslustig, witzig und provozierend und setzen sich mit der modernen Literatur, insbesondere der Lyrik des 21. Jahrhunderts, auseinander, einschließlich Autoren wie Benn, Henscheid, Gernhardt und Enzensberger. Dirk von Petersdorff fordert einen Gegenangriff, da das Denken über Kunst nach wie vor im Bannkreis der ästhetischen Moderne steht, deren leitende Ideen jedoch an Einfluss verloren haben. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Moderne erschöpft. Der Glaube ist geschwächt und lebt in der Anhänglichkeit an gewohnte Vorstellungen weiter. Der Kunstbetrieb funktioniert zwar, aber dieser Zustand hemmt die Entstehung von Neuem und verhindert, dass wir Antworten auf die Gegenwart finden, was wir von Literatur und Kunst verlangen.