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West-östlicher Divan

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Der persische Dichter Hafis, ein Liebhaber der Sprache, verkörpert in seinem 14. Jahrhundert verfassten Diwan die "Wortbraut", die mystisch Gott, Wein und Liebe besingt. Johann Wolfgang von Goethe übernahm 1814 dieses Bild und stellte es als Motto seinem Werk im West-Östlichen Divan voran, was seine Hommage an Hafis verdeutlicht. In seiner Auseinandersetzung mit Hafis schafft Goethe ein sinnliches Stück Weltliteratur, das das gesamte Spektrum literarischer Möglichkeiten umfasst. Er vermählt alltägliche und gehobene, euphorische und ironische Rede und sucht die "Lieb-, Lied- und Weinestrunkenheit" im Harem der Worte. Besonders im Buch Suleika, einem Meisterstück an die 30-jährige Marianne von Willemer, wird die Verbindung zwischen Werk und Schöpfer deutlich: "Sich liebend aneinander zu laben / Wird Paradieses Wonne sein". Marianne trug einige der schönsten Gedichte zu Suleika bei, was den Dialog zwischen der jungen Suleika und dem greisen Hatem intensiviert. Heinrich Heine lobte 1836 die Leichtigkeit und den Zauber der Verse, die in der deutschen Sprache einzigartig sind. Goethes Dichtung ist eine rauschhafte Liebeserklärung an die Poesie, die Orient und Okzident, Geist und Humor, Jugend und Alter vereint. Goethe erklärte seiner Schwiegertochter 1818, dass seine Dichtung dazu bestimmt sei, uns von der Gegenwart abzulösen und in die grenzenlose Freiheit zu versetzen – eine Absicht, die im West-Östlichen Divan mit lyrischer Virtu

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West-östlicher Divan, Johann Wolfgang von Goethe

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1998
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